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10 Gründe, sich für Vielfalt einzusetzen - warum wir GemeinsamEinzigartig gestartet haben

Aktualisiert: 10. Mai 2021

Im Hackathon #wirfuerschule haben wir uns kennengelernt und waren uns im Anschluss sofort einig: wir wollen weitermachen und unsere Idee in die Tat umsetzen!

Wir sind überzeugt davon, dass die Möglichkeit, Expert*innen und Vorbilder in den Schulalltag zu holen, für ein besseres Miteinander und für eine Stärkung der Zukunftskompetenzen von Schüler*innen sorgen wird. Hier erklären euch die Teammitglieder, warum ihnen das Thema wichtig ist:



Brunello, Founder CEO-CODE | Personality First, Berlin & Schweiz

Seit meine Mutter einen Tea Room in Lugano eröffnet hat, bin ich in einem Multi-Kulti Betrieb aufgewachsen. Anderssein, anders aussehen, eine oder mehrere Behinderungen haben, gesund oder krank sein, eine andere Sprache sprechen, anderes Essen lieben, eine andere Kultur vertreten, andere Ansichten haben, eine andere Religion, andere politische Gesinnung und doch Mensch sein - diese Elemente begleiten mich schon seit Langem.

Egal was man von außen wahrnimmt oder wahrnehmen soll oder will: im Inneren sind wir alle einmalige und diverse Persönlichkeiten. Das ist Natur, das ist Vielfalt, das ist Evolution. Ich kämpfe dafür, dass wir jedem Individuum die Chance geben, mit seiner Einmaligkeit zu blühen. Das fängt in der Familie an und geht dann sehr rasch in der Schule weiter. GemeinsamEinzigartig ist für mich ein Herzensprojekt in die richtige Richtung.



Caroline, digitale Unternehmerin & Mutter, Berlin/Kreuzberg

Durch Freundschaften, Sprach- und Auslandsreisen andere Kulturen kennenzulernen und mich für eine solidarische Welt zu engagieren, das hat schon meine Kindheit und Jugend bereichert. Ich bin in Frankreich aufgewachsen und habe ein internationales Gymnasium besucht. Alle meine Mitschüler*innen hatten mindestens einen ausländischen Elternteil. Im Arbeitsumfeld habe ich weitere Dimensionen der Vielfalt entdeckt. Etwa, wie schwer es ist, ein Team mit diversen Persönlichkeiten und fachlichen Hintergründen zu führen. Oder wie sich das anfühlt, als Führungsfrau von Männerclubs nicht anerkannt zu werden. Ich habe als Betroffene Unterstützung gesucht und andere unterstützt. Gleichzeitig wurde ich mir durch diese Erfahrung meiner Privilegien als weißer, heterosexueller, gebildeter und gesunder Mensch bewusst. Nicht zuletzt als Mutter von zwei Grundschulkindern in einem multikulturellen Kiez ist mir klar geworden, dass es nicht nur um die Gleichberechtigung der Frauen gehen kann. Es geht um eine gerechte Gesellschaft, die ihre Vielfalt feiert, daraus lernt und daran wächst. Es geht um unsere Zukunft und die unserer Kinder. Aller Kinder.



Daniela, Technische Beraterin & Projektmanagerin, Amsterdam

Nach meinem Abitur hat es mich ins Ausland verschlagen und in den letzten Jahren habe ich in Chile, Hong Kong und den Niederlanden gelebt, studiert und gearbeitet. Der Austausch mit anderen Menschen, die einen anderen kulturellen Hintergrund haben als ich begeistert mich. An meiner Grundschule gab es viele Kinder, mit verschiedenen sozialen, kulturellen und religiösenen Hintergründen. So hat meine Grundschullehrerin beispielsweise allen Kindern beigebracht, dass man den fastenden Kindern im Ramadan kein Essen anbieten sollte. Mit dem Wechsel auf ein eher homogenes Gymnasium auf dem Land war mein Kontakt zu vielfältigen Vorbildern sehr gering. GemeinsamEinzigartig ist eine Chance um Kindern in ganz Deutschland entweder analog oder digital Vorbildern zu geben mit denen sie sich identifizieren können. Ich möchte, dass mein kleiner Bruder mit diversen Vorbildern aufwächst und die Zukunftskompetenz der Vielfalt verinnerlicht.



Florian, Lehrkraft, Yokohama (Japan)

Aufgewachsen bin ich in einer Kleinstadt in Niedersachsen, in der es sich gut leben ließ. Vor allem dann, wenn die eigene Familie schon seit Generationen aus der Gegend kommt, man weiß, heterosexuell und katholisch ist und am besten das Kreuz immer bei einer konservativen Volkspartei macht. Blöd nur, wenn man einiges davon einfach nicht erfüllt. Und so war mir schon früh klar, dass eine vielfältige Gesellschaft nicht vom Himmel fällt, sondern, dass man sich für sie einsetzen muss. Seit meiner Jugend bin ich daher ehrenamtlich in verschiedenen Organisationen aktiv, um die Welt ein wenig besser und auch bunter zu machen. So habe ich mich beispielsweise als UN Jugenddelegierter 2013 bei den Vereinten Nationen in New York für die Stärkung von sexueller und reproduktiver Gesundheit für Mädchen und Frauen sowie die Verbesserung der weltweiten LGBTI*-Rechte eingesetzt. In einer Jugendorganisation habe ich mich außerdem für eine Doppelspitze stark gemacht und dieser kurze Zeit später auch gemeinsam mit einer Vorsitzenden geleitet. Auch beruflich kam ich als Leiter eines internationalen Jugendinternats im Allgäu oder nun als Lehrkraft an einer deutschen Auslandsschule glücklicherweise immer wieder mit dem Thema Vielfalt in Berührung. So ist mir beispielsweise das Erlernen von Fremdsprachen ein großes Anliegen, um zu einem größeren interkulturellen Verständnis beizutragen. Meine Auslandsaufenthalte in Frankreich, im Libanon und derzeit in Japan zeigen mir immer wieder, wie bunt unsere Welt doch ist, wie fremd man sich manchmal einfach fühlt und wie leicht es doch leider ist, in Schubladen zu denken. Und genau deshalb möchte ich mich bei GemeinsamEinzigartig weiterhin für eine vielfältige Gesellschaft einsetzen.



Lisa, Partnermanagement bei Microsoft, München

Mit 16 bin ich von einem Gymnasium in einer kleinen Stadt in Deutschland auf eine internationale Schule in Italien gewechselt. Danach habe ich in einem internationalen Umfeld in den Niederlanden und Belgien studiert und gearbeitet. Dabei habe ich gemerkt, wie wertvoll verschiedene Perspektiven sind und wie wichtig es ist, man selbst sein zu können, akzeptiert und respektiert zu werden und sich mit vielfältigen Menschen auszutauschen. Außerdem engagiere ich mich für Frauenrechte und Gleichberechtigung. GemeinsamEinzigartig ist für mich eine passende Initiative, einen Austausch anzuregen, Vielfalt sichtbar zu machen, Respekt für das Anderssein zu schaffen und durch diese Punkte einen Mehrwert in der Gesellschaft zu leisten. Ich möchte jungen Menschen die Möglichkeit und den Mut geben, ihre eigenen Interessen zu leben.



Miriam, Sozialplanerin, Landau/ Pfalz

Ich bin beruflich im Bereich Inklusion tätig und unterstütze die Interessenvertretung von Menschen mit Behinderungen. Dadurch wird mir immer mehr bewusst, wie viele "selbstverständliche" Dinge für manche Menschen nicht selbstverständlich sind – ob auf dem Spielplatz, in der Schule, der Innenstadt, beim Nachrichten schauen oder wählen. Viele - für die Betroffenen schmerzhafte - Ausgrenzungen werden oft gar nicht wahrgenommen. Deshalb ist es mir wichtig, Menschen dabei zu unterstützen, sichtbarer zu werden, über ihren Alltag und ihr Leben zu berichten und für sich selbst sprechen zu können – auch in Themen wie Rassismus in Deutschland oder LGBTQI*.

Durch die Einschränkungen rund um Corona haben wir gerade erst gemerkt, wie wichtig uns das soziale Leben ist. Das sollte uns einen Denkanstoß geben, wie wir als Gesellschaft an vielen Stellen andere Menschen von diesem Recht ausschließen.

Ich glaube, dass das Verständnis füreinander und gegenseitiger Respekt früh entwickelt werden können und wünsche mir, dass GemeinsamEinzigartig die Vielfalt der Menschen alltagsnah in die Schulen bringen und zu einem ganz neuen Verständnis führen kann.




Thomas Clausen, Referent für Bildung und Forschung, Berlin

Für mich persönlich ist Vielfalt in allererster Linie eine große Bereicherung: Ich bin mit deutschen und niederländischen Wurzeln aufgewachsen, habe Familie und habe fast zehn Jahre in England studiert und promoviert und zudem Familie im südamerikanischen Surinam. Die unterschiedlichen Kulturen, gerade auch in ihrer jeweiligen regionalen Mannigfaltigkeit, sind wunderbare Quellen, um das eigene Denken weiterzuentwickeln, mit anderen Menschen in Kontakt zu treten oder einfach nur neues Essen kennenzulernen. Aus individueller Sicht ist der Umgang mit Vielfalt eine wichtige Kompetenz, um sich in einer komplexen Welt zurechtzufinden, unterschiedlichste Impulse in sich aufzunehmen und sich selbst dabei nicht zu verlieren. Gleichzeitig ist der Umgang mit Vielfalt auch die Grundlage für die zwischenmenschliche Verständigung. Indem man lernt, die Welt mit anderen Augen zu sehen, schafft man die Grundlage dafür, neben- und miteinander zu wirken und zu schaffen. Je komplexer und heterogener die Gesellschaft wird, desto wichtiger ist es, in einzigartigen Perspektiven nicht nur das Fremde, sondern auch das Gemeinsame zu sehen. In letzter Instanz ist der Umgang mit Vielfalt daher die Grundlage dafür, sich selbst frei zu entwickeln zu können und dabei gleichzeitig die Freiheit des oder der Anderen achten zu können. Ebenso wie Fahrrad fahren oder Schwimmen muss man den Umgang mit Vielfalt erst einmal erlernen und dann immer wieder üben. Vorbilder spielen dabei eine ganz besondere Rolle und deswegen hat mir das Konzept von „GemeinsamEinzigartig“ sofort zugesagt.



Ulrike, Kommunikationsstrategin & Mutter, Berlin

Ich bin weiß, deutsch, hetero & cis, lebe in meiner Berliner gehobenen Mittelschichtsblase. Und ich bin Mutter. Ich kann immer nur ahnen, wie es sein muss, an diesen Normen der Mehrheit anzuecken, und es beschäftigt mich. Nicht nur für meine eigenen Kinder, für alle Menschen wünsche ich mir, dass es viele verschiedene bunte Vorbilder gibt. Besonders für Kinder und Jugendliche ist es wichtig, alle Möglichkeiten zu sehen und für sich selbst zu erkennen, wer sie sein wollen. Wer sie sein können. Vielfalt zu leben, das gleichberechtigte Miteinander von verschiedenen Lebensentwürfen und die Empathie sich in andere hineinzuversetzen, sind wichtige Zukunftskompetenzen. Wir brauchen einander, um unsere Zukunft zu gestalten. Vor allem aber wünsche ich mir von Herzen, dass unsere Kinder, alle Kinder auf dieser Welt so aufwachsen dürfen, dass sie sich willkommen fühlen, ganz gleich für welche Ausprägung von bunt und einzigartig sie sich entschieden haben oder hineingeboren wurden.



Verena, Expertin für digitale Transformation & Mutter, München

„Werde doch Lehrerin, da hast du einen sicheren Job, der zudem familienfreundlich ist.“ So ungefähr lässt sich die Berufsberatung meiner Schulzeit zusammenfassen. Da ich zudem aus einer typischen „Lehrerfamilie“ stamme, habe ich das damals auch nie in Frage gestellt und mich nicht weiter damit befasst, ob und welche Alternativen es gäbe. Diversität was Berufswahl und Rollenmuster betrifft? Fehlanzeige!

Nach ein paar Semestern Lehramtsstudium war jedoch klar: das ist nichts für mich! Erst dann habe ich den Blick über den Tellerrand gewagt und den Mut gefunden, einen eigenen beruflichen Weg zu gehen. Inzwischen beschäftige ich mich im Job mit der zunehmenden Digitalisierung und Themen wie z.B. “Künstlicher Intelligenz”.

In GemeinsamEinzigartig sehe ich die Chance, dass Schüler*innen in der Interaktion mit Vorbildern aus dem „wahren Leben“, sich kritisch mit ihrem vermeintlich vorgezeichneten Weg auseinandersetzen, lernen auf ihre innere Stimme zu hören und den Mut finden, sich zu frei zu entfalten – persönlich wie beruflich.

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