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„Ich hätte mir Lehrkräfte wie euch gewünscht!“

Am 25.05. haben wir uns zu unserem nächsten Online-Talk getroffen – wieder zu einem spannenden und wichtigen Thema. Mit Gun und Frank von #TeachOut und über 20 Teilnehmer*innen haben wir über das Thema „Queere Vielfalt in der Schule“ gesprochen.

Die beiden Lehrkräfte setzen sich in ihrer jeweiligen Schule und darüber hinaus für mehr Sichtbarkeit und Normalität queerer Vielfalt ein. Frank organisiert beispielsweise die Bi+Pride und das Projekt Bisexualität und Schule; Gun engagiert sich in unterschiedlichen Gremien und weist mit ihrem Instagram Account @mme.egalite auf Möglichkeiten für mehr Vielfalt in der Schule hin.


Mit ihrem eigenen Outing haben die beiden sehr unterschiedliche Erfahrungen gemacht. Frank hat zuerst einige negative Kommentare, unangemessene Fragen und Probleme erlebt, heute bekommt er aber viel positives Feedback und Unterstützung.


“In meiner eigenen Schulzeit gab es keine Aufklärung zu LSBT oder sexueller

Orientierung“,


stellt Frank fest. “Mangelndes Wissen“ nennt er als Hauptgrund, warum viele Vorurteile zustande kommen. Wenn man sich jedoch dann zusammensetzt und über die verschiedenen Themen spricht, „da habe ich das Gefühl, es verändert sich was.“

Für das Umfeld von Gun war das Outing keine besonders große Sache, sondern etwas ganz Normales. Beide unterstreichen, dass für sie in der Schule insbesondere die Rückendeckung der Schulleitungen sehr wichtig war.


Die Initiative #TeachOut hat Gun als Reaktion auf #ActOut gestartet und damit queere Lehrkräfte dazu aufgerufen, ein Foto von sich selbst mit dem Hashtag #TeachOut zu posten. Dass die Aktion auf so viel Zuspruch traf, war zunächst nicht in dem Umfang zu erwarten, hat dann aber immer größere Kreise gezogen. Frank ist kurz danach dazugestoßen. Heute bestehen sie aus einem größeren Team, haben im Mai ihre Forderungen veröffentlicht und planen weitere Aktionen. Ziel ist es, für mehr Sichtbarkeit queerer Lehrkräfte zu sorgen und das zur Normalität zu machen:


„Ich möchte vermeiden, dass wir von einer „Normalität“ sprechen und dann noch vom

„Anderen“, der Abweichung, sondern erreichen, dass wir von einer Vielfalt reden die

gleichwertig ist, die man auch einfach sichtbar machen kann“


sagt Gun.


Gun und Frank betonen, dass sich schon viel getan hat, dass aber auch in der Schule noch eine ganze Menge passieren kann. Vorurteile und Klischees gibt es natürlich immer noch.


„Es darf kein Othering stattfinden, bei dem Menschen disqualifiziert und abgewertet

werden“


ergänzt Frank. Da braucht es Aufklärung und die kann quasi ab 0 Jahren beginnen. Schon kleine Kinder können verstehen, dass Menschen sich lieben und dass es etwas Positives ist.

„Ich möchte (queeren) Jugendlichen mitgeben: Schön, dass du da bist! Du bist

wertvoll!“


Beide haben Sammlungen von Materialien und Hinweise im Internet gestartet, auf denen man sich Inspirationen für den Unterricht holen kann. Zu Guns Raum der Vielfalt gelangt man über ihren Linktr.ee.

Warum diese Materialien so wichtig sind? Gun rät uns, sich selbst immer wieder zu hinterfragen. „Sprechen die Bilder, Beispiele und Sprache, die ich nutze, wirklich alle an?“

Zu Franks Projekt und entsprechenden Materialien geht es unter https://www.bine.net/schule.


Die Teilnehmer*innen haben uns zu dem Talk zurückgemeldet, dass ihnen insbesondere die persönlichen Einblicke und Erfahrungen der Lehrkräfte und vielen guten Anregungen für die Praxis besonders gefallen haben.


„Mir hat der freundliche, zugewandte, interessierte und informative Austausch

gefallen


schreibt uns Lehrerin Anna Kirstein.


„Ich hätte mir in meiner Schulzeit Lehrkräfte wie euch gewünscht. Es hätte mir sehr

geholfen, eine Person zu sehen, mit der ich mich identifizieren kann, die nicht die

Heteronormativität repräsentiert. Wenn man auch nur einem Schüler oder einer

Schülerin damit helfen kann, hat es sich schon gelohnt“


sagt unser Teammitglied und Moderator Jan zum Abschluss.


Wieder blicken wir auf einen gelungenen und informativen Austausch zurück und planen in Zukunft weitere Online Talks. Wir bedanken uns herzlich bei Gun und Frank, dass sie ihre Erfahrungen geteilt haben und bei allen Teilnehmer*innen. Wenn ihr weiter informiert bleiben wollt, folgt uns auf unseren Social Media Kanälen, oder abonniert unseren Newsletter um nichts zu verpassen.


Wir freuen uns auch über Interesse an den Angeboten unserer Botschafter*innen.

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